Robo Advisor im Performance Vergleich

Update vom 19. Juli 2024: Nach dem Anstieg im Mai war in den vergangenen Wochen an den Aktienmärkten eine Seitwärtsbewegung zu beobachten. Mitte Mai erreichte der Deutsche Aktienindex (Dax) ein neues Allzeithoch von fast 18.900 Punkten. Seitdem hat sich eine Korrektur eingestellt, die nach wie vor anhält. Der US-amerikanische Leitindex Dow Jones hingegen erreichte am 18. Juli ein Jahreshoch von 41.376 Punkten, fiel jedoch am selben Tag wieder deutlich unter die Marke von 41.000 Punkten.

Beide Entwicklungen weisen darauf hin, dass … Die anfängliche Euphorie an den Börsen hat sich gelegt. Hintergrund: Einerseits trüben sich die Konjunkturaussichten sowohl in Europa als auch in den USA ein. Die Prognosen für dieses Jahr zeigen, dass die Notenbanken ihre Leitzinsen weniger stark senken werden als ursprünglich von Aktienanlegern erwartet. Sinkende Zinsen wirken sich positiv auf die Aktienmärkte aus, da Zinsanlagen im Vergleich zu Aktien weniger attraktiv sind.

Die US-Notenbank Fed hat sich zuletzt jedoch nicht zu einer konkreten Zinsprognose geäußert. Die Entwicklung der Zinsen in den USA im Jahr 2024 bleibt somit weiterhin ungewiss. Derzeit liegt der US-Leitzins in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat im Juni zum ersten Mal ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 4,25 Prozent gesenkt. Bei ihrer Sitzung im Juli legte die EZB jedoch eine Zinspause ein. Nach Einschätzung von Experten wird der Rückgang in Europa insgesamt weniger schnell vonstattengehen als noch zu Jahresbeginn.

Auf diese Entwicklungen reagieren die Börsen verhalten. Das wirkt sich auch auf die Performance der Robo-Advisor aus. Denn je nach Strategie legen sie das Geld ihrer Kunden zu mehr oder weniger großen Teilen am Aktienmarkt an.

MSCI World als Vergleichsindex für offensive Strategie

Der MSCI World Index zeigte sich von der abnehmenden Euphorie weitgehend unbeeindruckt. Der Weltaktienindex erreichte Mitte Juli ein neues Allzeithoch von 3.643 Punkten. Seit Jahresanfang belaufen sich die Kursgewinne des Index auf knapp 13 Prozent (Stand: 18.07.2024). Zum Vergleich: Der Dax hat im selben Zeitraum knapp zehn Prozent zugelegt. Im Unterschied zum Dax ist der MSCI World Index ein Kursindex, bei dem die Dividenden nicht in die Berechnung einfließen.

Der MSCI World bildet die Entwicklung der weltweiten Aktienmärkte ab. Für die offensive Strategie der Robo-Advisor (bis zu 100 Prozent Aktienquote) dient er daher als Vergleichsindex – in Euro gerechnet und inklusive der um Quellensteuer bereinigten Nettodividenden. Die Wertentwicklung entspricht nahezu exakt der Wertentwicklung, die Sie mit einem thesaurierenden ETF auf den Weltaktienindex vor Abgeltungsteuer und Transaktionskosten erzielen würden. Zum Stichtag 30. Juni 2024 verzeichnet der MSCI World (EUR/NET) eine Zwölf-Monats-Performance von 22,35 Prozent. In der aktuellen Auswertung erreicht derzeit kein anderer Anbieter diesen Wert. In Bezug auf die offensive Strategie erzielte der Robo-Advisor Zeedin* der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe die beste Performance mit 20,06 Prozent.

Vergleichswerte für defensive und ausgewogene Strategie

Für die Anlageklasse Anleihen, die vor allem in der defensiven und ausgewogenen Anlagestrategie zum Tragen kommt, verwenden wir als Benchmark den globalen Anleiheindex “The Bloomberg Global Aggregate Bond Index”. Ein entsprechender ETF verzeichnete in den vergangenen zwölf Monaten – inklusive Ausschüttungen und in Euro gerechnet – eine Zwölf-Monats-Performance von 5,19 Prozent (Stichtag: 30. Juni 2024).

Die defensive Strategie setzen wir mit einer Gewichtung von 20 Prozent Aktien und 80 Prozent Anleihen an. Der entsprechende Vergleichswert kommt zum Betrachtungszeitpunkt auf ein Plus von 8,62 Prozent. Die Benchmark für die ausgewogene Strategie besteht je zur Hälfte aus Aktien und Anleihen (50/50), die Zwölf-Monats-Performance liegt bei 13,77 Prozent.

Welche Informationen und Funktionen bietet der Robo Advisor Vergleich von BGC Group?

Wir haben unseren Robo-Advisor-Vergleich mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet. Wenn Sie sich nicht an unseren drei Anlegertypen (defensiv, ausgewogen, offensiv) orientieren wollen, können Sie sich die Portfolios auch individuell nach Aktienquote anzeigen lassen. Dazu klicken Sie zunächst rechts oben auf den Reiter “Individuelle Aktienquote”. Im zweiten Schritt stellen Sie die gewünschte Aktienquote ein, zum Beispiel 80 bis 100 Prozent. Dann werden Ihnen nur diejenigen Portfolios angezeigt, deren Aktienquote sich in dieser Bandbreite bewegt. Nutzen Sie auch die anderen Auswahlfunktionen wie “Anlagesumme”, “kumulierte Performance”, “monatlicher Sparplan” oder “Nachhaltigkeit”, um die Anbieterauswahl einzugrenzen oder die Anlagestrategien zu filtern. Dazu haben Sie weitere Filtermöglichkeiten wie “Passive Vermögensverwaltung”, “Aktive Vermögensverwaltung”, “ETF-Strategie” oder “Aktienstrategie”. Eine Erklärung zu den jeweiligen Auswahlfeldern erhalten Sie per Mouseover auf den entsprechenden Info-Button (“i”).

Bitte beachten Sie, dass die Voreinstellung im Auswahlfeld "Anlagefeld" auf 35.000 Euro festgelegt ist. Wenn Sie hier einen geringeren Wert, etwa 5.000 Euro, eingeben, werden Ihnen nur diejenigen Robo-Advisor angezeigt, bei denen die Mindestanlage höchstens 5.000 Euro beträgt.

Ebenso können Sie das Anbieterfeld auch über die Auswahlfunktion “monatlicher Sparplan” eingrenzen, indem Sie beispielsweise den entsprechenden Wert auf 25 Euro setzen. Dann werden auch nur diejenigen Robos ausgespielt, bei denen die Mindestsparrate nicht mehr als 25 Euro beträgt.

Im Reiter “Nachhaltigkeit” können Sie gezielt nach Anbietern suchen, die eine nachhaltige Geldanlage anbieten.

Wenn Sie wissen möchten, welche Robo-Advisor auch Depots für Firmenkunden anbieten, setzen Sie einen Haken im Kästchen “für Unternehmen”. Dann werden Ihnen nur diejenigen Anbieter angezeigt, die neben Privat- auch Firmendepots im Programm haben.

Wünschen Sie nähere Informationen zu einem oder mehreren Anbietern, werden Sie mit einem jeweiligen Klick auf den Button “+ Details anzeigen” fündig. Dann öffnet sich eine Maske direkt unter dem betreffenden Anbieter und Sie erhalten die wichtigsten Informationen auf einen Blick.

Wenn Sie zum Beispiel auf den Reiter “Produktdetails” in der Anbietermaske klicken, erhalten Sie Informationen zu Partnerbank, Depoteröffnung, Kündigung, Anzahl der Anlagestrategien sowie den Vorteilen des jeweiligen Robo-Advisors. Weitere Anbieterdetails zur Sicherheit, den Gebühren und Leistungen sehen Sie, wenn Sie auf die entsprechenden Reiter klicken.

Hat ein Robo-Advisor eine Aktion im Programm, erfahren Sie in der Detailansicht mit Klick auf den Button “Aktion”, welche Prämie Sie abstauben können, wie lange die Aktion gültig ist und welche Bedingungen Sie dafür erfüllen müssen.

Warum weisen wir die Performance vor Vermögensverwaltungsgebühr aus?

Der Grund dafür ist einfach: Um Anlegerinnen und Anleger die bestmögliche Vergleichbarkeit zu gewährleisten. Bei den Performance-Kennzahlen, die derzeit am Markt verfügbar sind, werden die Wertentwicklungen in der Regel nach sämtlichen Kosten ausgewiesen, einschließlich der Vermögensverwaltungsgebühr. Allerdings staffeln etliche Robo-Advisor ihre Servicegebühren nach Anlagebeträgen. Der Anbieter Fintego* berechnet seine Gebühren wie folgt: Die Vermögensverwaltungsgebühr beläuft sich auf 0,90 Prozent pro Jahr für Beträge bis 10.000 Euro, 0,70 Prozent pro Jahr für Beträge zwischen 10.000 und 50.000 Euro sowie 0,40 Prozent pro Jahr für Beträge ab 50.000 Euro. Für Anlagevolumina über einer Million Euro wird eine Gebühr von 0,30 Prozent des Anlagevolumens erhoben. Dies bedeutet, dass Anleger mit demselben Portfolio je nach Anlagevolumen eine unterschiedliche Rendite erzielen können.

Manche Anbieter wie Quirion* oder Bevestor* erheben eine fixe Servicegebühr. Das heißt, der prozentuale Anteil der Kosten sinkt nicht mit steigenden Anlagebeträgen, sondern bleibt über alle Volumina gleich. Hinzu kommt, dass bei Quirion bis zu 10.000 Euro im ersten Jahr kostenfrei angelegt werden können.

Auch bei Anbietern, die ihre Gebühren staffeln, gibt es unterschiedliche Verfahrensweisen. Dafür ein Beispiel: Für Anlagebeträge bis zu einer Höhe von 25.000 Euro erheben Robo A und Robo B eine Servicegebühr in Höhe von 1,0 Prozent pro Jahr. Bei einem Betrag ab 25.000 Euro sinken die Kosten für beide Anbieter auf 0,8 Prozent. Während Robo A die günstigere Gebühr auf den Gesamtbetrag von 50.000 Euro berechnet (0,8 Prozent von 50.000 Euro = 400 Euro), fallen bei Robo B für die ersten 25.000 Euro 1,0 Prozent an (250 Euro), für die weiteren 25.000 Euro werden 0,8 Prozent in Rechnung gestellt (200 Euro). Somit liegt der Anlagebetrag bei Robo B 50 Euro über dem von Robo A, obwohl die Vermögensverwaltungsgebühr auf den ersten Blick identisch erscheint.

Die unterschiedlichen Herangehensweisen bei der Gebührengestaltung haben uns schließlich dazu veranlasst, die Kosten für die Vermögensverwaltung gesondert auszuweisen. Dadurch erhält der Verbraucher einen objektiveren Vergleich, als wenn die zugrundeliegende Performance nur auf einer Momentaufnahme eines bestimmten Anlagevolumens beruhen würde.

Wir weisen stattdessen die Performance nach Produktkosten aus, die zwar bei jedem Anbieter auch unterschiedlich hoch ausfallen, aber vom Anleger nicht direkt abgeführt werden, sondern bereits in den Fondskursen berücksichtigt sind. Eine Ausnahme stellen die Robo-Advisor Estably* und Solidvest* dar: Hier fallen keine laufenden Produktkosten an, da beide Anbieter in Einzeltitel investieren und nicht in Fonds. Dafür liegt die Vermögensverwaltungsgebühr bei beiden Robos auch höher als beim Marktdurchschnitt.

Solidvest und Estably erheben zudem jeweils noch eine erfolgsabhängige Gebühr, eine sogenannte Performance Fee, in Höhe von zehn Prozent (High Watermark) pro Jahr. Die Gebühr wird immer dann fällig, wenn der Depotstand am Jahresende höher ausfällt als im Jahr zuvor. Wie viele Kosten einem die beste Performance schließlich wert ist, muss jeder Verbraucher bei seiner Renditeberechnung für sich selbst abwägen.

Kumulierte Performance für unterschiedliche Betrachtungszeiträume

In unserem Vergleich stellen wir die sogenannte rollierende Performance dar, also die kumulierte Wertentwicklung, die zum jeweiligen Stichtag (jeweils Monatsende) rückwirkend für die Betrachtungszeiträume ein bis fünf Jahre ermittelt wird. Kürzere Betrachtungszeiträume als zwölf Monate halten wir für unpassend, da an den Kapitalmärkten kurzfristig immer höhere Schwankungen auftreten können. Dies sagt jedoch nichts über die nachhaltige Performancequalität aus.

Die Daten, die wir von den Anbietern erhalten, werden von uns monatlich aktualisiert. Da manche Roboter erst seit Kurzem auf dem Markt sind, können noch nicht alle Anbieter Leistungsdaten für längere Zeiträume vorlegen. Dadurch reduziert sich die Anzahl der Anbieter, je weiter die Wertentwicklung zurückreicht. Die jeweiligen Betrachtungszeiträume können Sie in unserem Robo-Advisor-Vergleich auswählen. Bitte beachten Sie, dass historische Werte keine verlässliche Indikation für die künftige Wertentwicklung bieten.

Wo ist der Unterschied zwischen Performance und Rendite?

Die Performance berücksichtigt die Wertentwicklung der Portfolios inklusive wiederangelegter Dividenden und Zinszahlungen sowie Cash-Positionen. Bitte beachten Sie, dass Abgeltungssteuern, mögliche Freistellungsaufträge und die Gebühren für die Vermögensverwaltung sowie eine mögliche Erfolgsbeteiligung in der Performance nicht berücksichtigt sind. Im Unterschied zur Performance zeigt die Rendite den realen Wertzuwachs an, der nach Abzug von Steuern und Servicegebühren beim Anleger verbleibt.

Welche Renditen sind mit Robo-Advisors möglich?

Wenn Sie mehr über die Rendite der Robo-Advisors erfahren möchten, können Sie unseren Performance-Vergleich als Orientierungshilfe nutzen. Bitte beachten Sie, dass in diesem Fall noch die jeweilige Servicegebühr pro Jahr und die Kapitalertragsteuern abgezogen werden müssen. Letztere können durch das Ausschöpfen des Sparerpauschbetrags gemindert werden.